Palästinatage – Begegnung, Kontext, Kultur, Solidarität
28., 29. und 30. Oktober 2025 im BulBul Berlin/Mena – Kreuzberg

Die Palästinatage schaffen Raum für Stimmen, Perspektiven und Verbindungen, die in der deutschen Öffentlichkeit oft fehlen oder bewusst übergangen werden.

Inmitten anhaltender Gewalt, politischer Repression und öffentlicher Unsichtbarkeit geht es uns um eines: Solidarischen Austausch, nicht über, sondern mit Palästinenser*innen. 

In Vorträgen, Lesungen, Gesprächen, Filmvorführungen, Tanz-Workshops und musikalischen Beiträgen versammeln sich Stimmen aus Palästina, der palästinensischen Diaspora in Deutschland und darüber hinaus. Sie sprechen über das Leben unter Besatzung und Bombardement, über Diaspora-Erfahrungen, über friedlichen Widerstand, Erinnerung und kulturelle Resilienz.

Programm

  • Gespräch mit dem Konflikt- und Gewaltforscher Dr. Jannis Grimm Dienstag, 28.10. 16:30
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Handlungsmöglichkeiten für Solidarität mit Palästinenser*innen mit vorherigen Impulsvortrag zur Vielfalt palästinensischer Diaspora in Deutschland. Ihr erhaltet Einblicke in die vielfältigen Erfahrungen der größten palästinensischen Community in Europa  – zwischen Herkunft, Identität, Rassismus und fehlender Repräsentation. Mit Gewalt- und Konfliktforscher Dr. Jannis Grimm sprechen wir über Solidarität mit Palästinenser:innen. Es bleibt oft unklar, wie sie konkret gelebt werden kann. Menschen, die sich engagieren, stoßen häufig auf Repressionen und Rassismus, während andere unsicher sind, wie sie wirksam unterstützen können. Dieses Gespräch fragt: Welche Risiken gibt es, welche Handlungsmöglichkeiten, und wie können wir Räume für offene Solidarität und menschenrechtsbasiertes Engagement schaffen?
  • Filmvorführung: From Ground Zero Dienstag, 28.10. 19:30
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From Ground Zero ist eine Sammlung von 22 Kurzfilmen, die zwischen Dezember 2023 und März 2024 in Gaza entstanden sind. Sie zeigen individuelle Perspektiven auf das Leben in Gaza und verbinden Spielfilm, Dokumentarfilm, Animation und experimentelles Kino, um Trauer, Überlebenswillen, Freude und Hoffnung zu vermitteln. Initiiert wurde das Projekt von Rashid Masharawi, einem international renommierten palästinensischen Filmemacher aus Gaza.
  • Lesung mit Nur Abo Aisha aus Gaza: The Art of Writing and Palestinian Storytelling Mittwoch, 29.10. 16:00
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Was als Live-Lesung mit Nur Abo Aisha geplant war, musste sich den Realitäten in Gaza anpassen: anhaltende Bombardierungen, Vertreibungen und instabile Internetverbindungen machten eine Live Zuschaltung aus Gaza unmöglich. Das Anliegen bleibt jedoch: Raum zu schaffen für palästinensisches Erzählen – Worte, die erinnern, berühren und friedlichen Widerstand leisten. Die junge Schriftstellerin und Journalistin erzählt in ihren Texten von Alltag und Ausnahmezustand, von Verlust und Hoffnung sowie der Kraft des Schreibens mitten in der Zerstörung. Ihre Texte geben Einblick in eine Realität, die oft nur als Schlagzeile wahrgenommen wird, macht sie greifbar und menschlich. Die Lesung wurde am 25. August 2025 vorab aufgezeichnet. Je nach Internetverbindung wird Nur Abo Aisha am Ende der Veranstaltung für ein kurzes Live-Schlusswort oder Q&A zugeschaltet: Die Lesung findet auf Englisch statt, eine Übersetzung ins Arabische ist möglich.
  • Palästinensischer Dabke-Workshop mit Fadi Waked Mittwoch, 29.10. 19:30
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Dabke ist mehr als ein Tanz – er steht für kulturelle Identität, Zusammenhalt und Widerstandskraft. In der Diaspora verbindet er Generationen, bewahrt Traditionen und lädt alle ein, mitzutanzen. Fadi Waked (@fadi_waked94), palästinensisch-syrischer Tänzer und Choreograf, vermittelt im Workshop nicht nur die Technik, sondern auch die Geschichte und den kulturellen Kontext des Dabke.
  • Gespräch mit Youth against Settlement: Gewaltfreier Widerstand in der Westbank – Donnerstag, 30.10. 16:00
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Mit dem Gründer Issa Amro der palästinensischen Aktivist*innen-Gruppe Youth against Settlement (YAS) aus Al-Khalil/Hebron sprechen wir über das Leben in einer Stadt, die von Siedlungen, Militärbesatzung und Checkpoints geprägt ist, und die als Mikrokosmos der Besatzung gilt. Das Gespräch beleuchtet die Arbeit von YAS, ihre Proteste, Menschenrechtsdokumentation und Unterstützung der lokalen Bevölkerung. Issa Amro wird live aus der Westbank zugeschaltet. Er und YAS wurden 2024 mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet. Das Gespräch findet auf Englisch statt, eine Übersetzung ins Arabische ist möglich.
  • Jaffa-Trio – ein besonderer musikalischer Höhepunkt des Abends Donnerstag, 30.10. 19:30
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Das Jaffa-Trio – mit Adam Assi, Sarah Bassisseh und Dr. Layla Darwish – bringt traditionelle palästinensische Lieder auf die Bühne und sorgt für eine besondere, bewegende Atmosphäre. Musik ist dabei mehr als Unterhaltung: Sie bewahrt Identität, erzählt Geschichten von Zusammenhalt, Sumud* und Hoffnung.

*Sumud: In der palästinensischen Kultur steht Sumud für Durchhaltevermögen und Bewahrung von Identität. Musik wie die des Jaffa-Trios trägt diese Geschichten weiter und macht Hoffnung hörbar.


Wir freuen uns riesig, euch an den Veranstaltungstagen zu sehen.